Obwohl seit den Gründungsjahren das traditionelle Schützenfest das eigentliche Hauptereignis des Schützenvereins Esterwegen darstellt, hat sich parallel der Schießsport innerhalb des Vereinslebens entwickeln können.
Während zu den Anfängen noch überwiegend das Königschießen und das Preisschießen im Mittelpunkt der Aktivitäten standen, konnte sich der Schießsport in Form des Plakettenschießens und der vereinsinternen Meisterschaft zum überregionalen Breitensport entwickeln.
Dennoch erwieß sich der Schießsport in den ersten Jahrzehnten der Vereinsgeschichte aufgrund der bestehenden unausgereiften Schießanlage als Problem. Eine Abhilfe schaffte ein erster einfacher Schießstand im damaligen Vereinslokal Burlage-Brake (Reinken), so dass ein witterungsunabhängiges Schießen möglich wurde.
In den 1970er Jahren wuchs in den regionalen Schützenvereinen jedoch das Interesse an einem aktiven Schießsport, wodurch die Notwendigkeit nach modernen und den Sicherheitsvorschriften entsprechenden Schießständen resultierte. Auch im Schützenverein Esterwegen wurde der Wunsch nach einer modernen Schießanlage immer größer, jedoch scheiterten konkrete Realisierungen immer wieder an den finanziellen Mitteln. Unsere Schützen nutzten zu dieser Zeit die Möglichkeiten anderer Vereine, welche ihre Stände bereits modernisieren konnten, um an regionalen bzw. überregionalen Wettkämpfen teilzunehmen oder schlichtweg trainieren zu können. Ein Anschluss des Vereins an den Kreisschützenverband Altkreis - Hümmling ermöglichte zudem eine wettkampforientierte Basis für weitere Aktivitäten der Schützen.
Im Zuge der Generalversammlung vom 03.12.1977 erfolgte schlussendlich die Mitteilung, dass die Gemeinde Esterwegen die Planungen eines Schießstandes im Bereich des neuen Sportzentrums befürwortet (vgl. Mitteilung des Schützenvereins vom 11.01.1980).
Als Wegbereiter dieses Unterfangens darf der damalige und dem Breitensport gegenüber aufgeschlossene Gemeindedirektor Franz Timpe genannt werden. Bereits im Jahr 1978 wurden erste Baupläne für dieses Bauvorhaben eingereicht. Letztendlich entschied man sich in der Umsetzung für den Entwurf des Architekten Schmitz (Papenburg).
Obwohl die Standortwahl und die Auswahl des Bauplanes noch recht problemlos erfolgte, stellte die Finanzierung die letzte maßgebliche Hürde einer Umsetzung des Projektes dar.
Es galt, die Gesamtkosten von 300.000 DM durch einen Eigenanteil von mindestens 70.000 DM zu unterstützen.
Durch eine Spende eines jeden Mitglieds in Höhe von 50 DM sollte diese Hürde überwunden werden. Zudem bestand die Möglichkeit einer Rückerstattung der geleisteten Spende, sofern sich ein jeweiliges Mitglied bereit erklärte, einen gesamten Arbeitstag am Bau zu unterstützen.
Durch die unglaubliche Bereitschaft sich persönlich in das Bauvorhaben einzubringen und/oder eine Spende zu tätigen, konnten die Baumaßnahmen bereits nach einem Jahr abgeschlossen werden.
Am 17.10.1980 wurde das Richtfest gefeiert. Nur zwei Jahre später fand im Mai/ Juni 1982 das erste offizielle Königs- und Preisschießen in der neuen Anlage statt.
Die eigentliche Einweihungsfeier erfolgte am 20.08.1983.
Quelle: Chronik 50 Jahre Schützenverein Esterwegen 1948 - 1998
Seit Sommer 2014 befindet sich der Schießstand und zugleich das Vereinsheim in einer weiteren maßgeblichen Umbauphase.
Neben der Modernisierung der Schießstände hinsichtlich der aktuellen Sicherheits- und Schallschutzbestimmungen, wird auch der gesamte Innen- und Außenbereich des Vereinsheims auf den aktuellsten technischen Stand gebracht. Neben Dacharbeiten, der Erneuerung der elektrischen Leitungen und dem Einbau einer Zentralheizung fallen weitere Innenausbaumaßnahmen wie Boden- und Malerarbeiten an.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rundweg 200.000 €, die mit 60.000 € durch die Gemeinde unterstützt werden. Die verbleibenden Kosten stemmt der Verein aus eigener Kraft. Nicht zuletzt sind auch im Rahmen dieser Modernisierung die Vereinsmitglieder durch Spenden und ehrenamtlicher Arbeit gefragt. Bis zu 4000 freiwillige Arbeitsstunden wurden vorerst kalkuliert.
Quelle: Schützenverein Esterwegen (2014)
Autor: M. Konnemann (2014, 2021)